Bei Hochbegabung Mensa-Mitglied werden?

Hochbegabtenvereinigungen sind Verbände für alle Menschen, die nachweislich überdurchschnittlich intelligent sind und das Bedürfnis nach Austausch mit Gleichgesinnten haben. Den Nachweis für eine Hochbegabung erbringt in der Regel ein standardisierter IQ-Test.

Eine der bekanntesten Organisationen ist der international vernetzte Verein Mensa. Man kann sich nur für eine Mitgliedschaft qualifizieren, wenn man in einem Mensa-IQ-Test ein Ergebnis erzielt, das im weltweiten Vergleich von nur 2% der Bevölkerung erreicht wird.

Die IQ-Test-Fragen müssen unter ganz bestimmten Testbedingungen beantwortet werden: Dazu gehören vor allem einheitliche Prüfungsvoraussetzungen und ein festgesetzter Zeitrahmen, in dem alle Fragen zu beantworten sind. Neben Mensa International bzw. Mensa in Deutschland e. V gibt es weitere Hochbegabtenvereinigungen. Jede von ihnen hat eigene Aufnahmekriterien und individuell festgelegte Testformate.

Übung macht den Meister – das gilt auch für die Verbesserung von IQ-Werten! Je regelmäßiger man sich mit für IQ-Tests typischen Aufgaben beschäftigt, desto besser fällt das Endergebnis in anerkannten Intelligenztests aus. Wer sich auf den offiziellen IQ-Test einer Hochbegabtenvereinigung vorbereiten oder einfach nur die Höhe seines IQ wissen möchte, kann sich mit einem seriösen Intelligenztest sogar online vorbereiten.

Verschiedene Mitglieder von MENSA, dem Verein für Hochbegabung, die einen MENSA IQ-Test absolviert haben

Wir haben ein Mensa-Mitglied gefragt, warum es sich für einen Mensa-IQ-Test entschieden hat und welche Motivation hinter diesem Entschluss stand:

„(Das) hatte mehrere Gründe. Einerseits wollte ich schon immer aus Neugier meinen genauen IQ wissen. Andererseits wollte ich überprüfen, ob das unterschiedliche Feedback von verschiedenen Arbeitgebern auf Tatsachen oder auf Meinungen beruht.“

– Anonymes Mensa-Mitglied –

Wie sieht ein Mensa-IQ-Test aus?

Der Mensa-IQ-Test ist online nicht verfügbar, sondern muss direkt vor Ort in einer der deutschen Zweigstellen durchgeführt werden. Er besteht aus 36 Aufgaben, wobei jede IQ-Test-Frage acht Antwortmöglichkeiten vorgibt. Der Test dauert insgesamt rund zwei Stunden.

Im Mittelpunkt stehen dabei Folgen von Mustern oder Reihenfolgen, die logisch ergänzt und fortgesetzt werden müssen. Die Fragen unterscheiden sich in ihrem Schwierigkeitsgrad: Je schwerer eine Frage ist, desto mehr Gewicht hat sie im Endergebnis.

Ist das Schwierigkeitsniveau anfangs noch leicht, werden die Aufgaben mit fortlaufendem Test anspruchsvoller. Testteilnehmer müssen ihre Antworten genau abwägen und auf Fehler überprüfen. Mit jeder Testfrage werden die Muster- und Reihenfolgen komplexer und dynamischer.

Der standardisierte IQ-Test dient dazu, das logische, räumliche und mathematische Denkvermögen eines Bewerbers zu messen und eine eventuelle intellektuelle Begabung festzustellen. Das Endergebnis zeigt somit die Stärken und Schwächen von Anwärtern, je nachdem wie sie in einzelnen Testkategorien abschneiden.

"Mir hat es Spaß gemacht – ich mag Herausforderungen! Ich habe einen der zertifizierten und anerkannten Tests namens RIAS IV gemacht. Er misst fünf verschiedene Aspekte der Intelligenz, weshalb ich in einigen Teilen besser war als in anderen. Für jeden Aspekt gab es insgesamt zwei Teile: Manchmal ging es um Linguistik, dann um Gedächtnis und so weiter. Das endgültige IQ-Ergebnis setzt sich also aus den fünf Bereichen zusammen, die in den Tests gemessen wurden.

– Raul, Mensa-Mitglied –

Steile These: IQ-Tests steigern den IQ!

„Ich habe viele IQ-Tests gemacht. Die Fragen im Mensa-Test waren insofern kein Neuland für mich.“

– Anonymes Mensa-Mitglied –

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass regelmäßiger Denksport oder das Lösen von IQ-Testfragen, den Intelligenzquotienten steigern können. Bei vielen Tests kann man hinterher seine eigenen Antworten sowie die korrekten Lösungen einsehen. Dadurch lässt sich genau bestimmen, in welchen bestimmten Bereichen man falsch lag, und man bekommt die Möglichkeit diese Fehler zukünftig vermeiden. Auch sensibilisiert man sein Gehirn automatisch für Aufgaben, die die gleiche Logik verfolgen.

Betrachte das untere Bild: Gesucht wird eine bestimmte Form, die die Reihe ergänzt. Zur Auswahl stehen Dreieck mit Spitze nach oben (A), Kreis (B), Quadrat (C) oder Dreieck mit Spitze nach unten (D). Schnell wird klar, dass jede Form (außer D) pro Reihe einmal vorkommen muss – somit ist C die richtige Antwort.

Ein Beispiel für IQ-Test-Fragen mit Multiple-Choice-Antworten

Welche Vorteile hat eine Mitgliedschaft in einem Hochbegabtenverein?

"Dass es offene Treffen und Veranstaltungen gibt, ist ein netter Nebeneffekt. Sie sind offen für jeden, der sich für das Thema oder eine Mitgliedschaft interessiert. Was ich vor allem schätze, ist das internationale Netzwerk und die Förderungsmöglichkeiten für hochbegabte Menschen."

– Raul, Mensa-Mitglied –

Es gibt viele Gründe dafür, Gesellschaften für Hochbegabung beizutreten:

  • Man wird Teil eines internationalen Netzwerks
  • Man bekommt Zugang zu vielen Förderungsmöglichkeiten
  • Man kann sich in Foren und Diskussionsplattformen mit anderen Hochbegabten austauschen
  • Man kann an Veranstaltungen und Konferenzen zum Thema Intelligenz teilnehmen
  • Man pflegt soziale Kontakte mit Gleichgesinnten via E-Mail und Newsletter

Wie zeigt sich Hochbegabung?

Viele Mitglieder von Hochbegabtenvereinigungen erbrachten schon im Schulalter sehr gute Noten und fielen durch ihre Interessen und Fähigkeiten aus. Ein Großteil wurde in speziellen Schulen gefördert oder konnte einzelne Schuljahre überspringen. Bei anderen wiederum war ein schlechtes Notenbild oder rebellisches Verhalten stark ausgeprägt!

„Im Alter zwischen 7 und 9 gehörte ich in der Schule zu den schwachen Schülern und wurde in die Klasse gesteckt, in der die Störenfriede, Klassenclowns und leistungsarmen Kinder landeten. Erst an einer anderen Schule erhielt ich eine individuelle Förderung und wurde dadurch mutiger! Mir machten durchschnittliche Noten aber damals nichts aus, schließlich hatte ich ein aktives Sozialleben und verbrachte die meiste Zeit draußen an der frischen Luft. Mein hoher IQ hatte also weder große Vor- noch Nachteile.“

– Raul, Mensa-Mitglied –

Ein hoher IQ kann also bedeuten, dass man talentiert, überdurchschnittlich intelligent oder sogar hochbegabt ist. Doch kann er sich positiv oder negativ ganz unterschiedlich äußern!

"Ich erreiche selbst in Tests mit hohem Anspruch überdurchschnittliche Werte. Es gibt eine Menge Stereotypen und Vorurteile, die damit einhergehen – ein zweischneidiges Schwert sozusagen. Man kann es gut mit Schuhgrößen vergleichen: Je größer der eigene Fuß ist, desto schwieriger wird es, eine geeignete Größe zu finden, die wirklich passt!“

– Raul, Mensa-Mitglied –

In der Geschichte gibt es dutzende Beispiele von Menschen, deren herausragende Leistungen die Welt verändert haben und die für ihre innovativen Ansätze mit Preisen ausgezeichnet wurden. Wieder andere mussten erst mit dem System brechen und gegen den Strom schwimmen, um außerhalb der Norm zu Höchstleistungen aufzulaufen.

Kann hohe Intelligenz für den einen oder anderen das Leben also schwieriger machen, gibt es doch eine Gemeinsamkeit, die alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen haben: ein kreativer und innovativer Geist! Außerhalb gesellschaftlicher Normen und jenseits festgeschriebener Regeln zu denken, ist der perfekte Ausgangspunkt für neue Denkansätze und Erfindungen, die die Welt bewegen.