Ist künstliche Intelligenz schlauer als der Mensch?

Von Internet bis Online-Banking – künstliche Intelligenz (KI) bzw. artifizielle Intelligenz (AI) wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger! Einfach gesagt, wird mittels Maschinen versucht, menschliche Intelligenz zu imitieren und durch sogenannte Algorithmen intelligentes Verhalten nachzuahmen.

Was künstliche Intelligenz auszeichnet

Im Mittelpunkt der KI steht die Fähigkeit, Probleme selbstständig zu lösen und auf seine Umgebung zu reagieren. Ist dem Menschen diese Fähigkeit in die Wiege gelegt, müssen Maschinen und Computer diesen Vorgang erlernen und entsprechend programmiert werden. Ein gutes Beispiel ist ein Online-Schachspiel, bei dem man gegen seinen Computer spielt: Die Maschine reagiert auf unsere Spielzüge, als würde man gegen einen Gegner aus Fleisch und Blut spielen.

Wer ist schlauer – Mensch oder Maschine?

Wird AI eines Tages den Menschen ersetzen? Diesen Fragen geht die Wissenschaft seit dem 18. Jahrhundert nach. Je besser unsere nutzbaren Technologien werden, desto konkreter sind die Forschungsansätze: Anfang der 60er-Jahre sorgte der Turing-Test für Aufsehen, doch erst 2019 gelang es einem Forscherteam der Washington State University erstmals, einen IQ-Test für Maschinen zu entwickeln!

Eine Illustration zeigt die Verbindung zwischen künstlicher Intelligenz (KI oder AI) und menschlicher Intelligenz (IQ)

Ähnlich wie bei einem standardisierten IQ-Test für Menschen, muss der Testteilnehmer (in diesem Fall ein Computer) Fragen zur Mustererkennung, Problemlösung, Mathematik und zum logischen Denken beantworten. Gemessen wurde vor allem, wie viel Zeit die Maschine benötigte, um die gestellten Aufgaben so genau wie möglich zu beantworten. Noch stehen für die wissenschaftliche Forschung verwertbare Langzeitergebnisse aus.

Eine IQ-Test-Frage mit einem einfachen Muster wird genutzt, um KI-Technologie in einem online Test zu erfassen In dieser Beispielfrage aus einem Online-IQ-Test muss der Testteilnehmer (Maschine oder Mensch) herausfinden, welche Musterfolge in der Reihe als nächstes kommt.

Weitere Studien untersuchten die Intelligenz von Suchmaschinen wie Google und Bing sowie von den Sprachassistenten Siri und Google Assistant im Vergleich zur menschlichen Intelligenz. Der verwendete IQ-Test basierte auf dem sogenannten Standard-Intelligenzmodell und ist somit sowohl auf Menschen und Maschinen anwendbar. Ein Testteilnehmer muss sein vorhandenes Wissen abrufen, um eine bestimmte Fragestellung folgerichtig zu beantworten.

Wie schnitten Suchmaschinen und Sprachassistenten in IQ-Tests ab?

Geht man von Standard-IQ-Werten aus, liegt der erreichbare Höchstwert in einem IQ-Test bei 160. Der Google Assistant schnitt lediglich mit 47,28 ab. Alle Werte unter 80 gelten in IQ-Tests als „unterhalb des Durchschnitts“. Somit besitzt Google in etwa die Intelligenz eines sechsjährigen Kindes! Hier sehen Sie, welche IQ-Werte die anderen Maschinen erreichten:

  • Baidu (chinesische Suchmaschine): 32,92
  • Sogou (chinesische Suchmaschine): 32,25
  • Bing: 31,98
  • Siri: 23,94

In der Studie von Loup Ventures zeigte sich nach jedem Testdurchlauf, dass die Softwares lernfähig sind und mit jedem weiteren IQ-Test bessere Ergebnisse erzielen. Doch intelligenter als ein Mensch sind sie noch lange nicht! Mit der Weiterentwicklung der AI-Technologien, sind in Zukunft bessere Werte zu erwarten.

Erreichen Sie in einem Intelligenztest höhere Werte als eine Maschine? In unserem Online-IQ-Test können Sie Ihre geistigen Fähigkeiten auf die Probe stellen!

Wie kann uns KI den Alltag erleichtern?

Das Ziel von KI-Technologie ist an erster Stelle, unseren Alltag zu vereinfachen. Suchmaschinen, Sprachassistenten und On-Demand-Chatbots verschaffen uns schnelleren Zugang zu bestimmten Informationen und Bots helfen uns zum Beispiel dabei, technische Probleme effizient zu lösen.

Siri und Alexa - hilfreich im Alltag

Schon jetzt verwenden viele Menschen Software-Assistenten wie Siri und Alexa. Sei es die Suche nach Informationen, Online-Einkäufe oder die Wiedergabe digitaler Medien – Apple und Google haben mit ihren personalisierten Technologien unseren Alltag verändert – und sie sollen noch „menschlicher“ werden.

Emotionen lesen – die Zukunft der AI

Das US-Forschungsunternehmen Gartner arbeitet bereits an einer sogenannten „Emotion AI“ – eine Technologie, die die Stimmung und Gefühle einer Person erkennen kann. Die „Maschine“ kann so mit menschlichen Emotionen arbeiten und auf sie reagieren. Mit ihrer Hilfe könnten Suchmaschinen und Software-Assistenten unseren Gesichtsausdruck, Verhaltensmuster und Tonfall analysieren und verarbeiten.

Gartners Prognose geht sogar so weit, dass die Technologien bis 2022 einen Großteil unserer Emotionen erlernt haben werden und dadurch eine eigene, der menschlichen Persönlichkeit ähnliche, „Identität“ annehmen können.

Was beängstigend wie eine Science-Fiction-Fantasie klingt, hat seinen technologischen Nutzen: Suchmaschinen und Sprachassistenten können so Suchergebnisse selbstständig optimieren und personalisieren!

Eine Frau nutzt künstliche Intelligenz vor einem lebensgroßen Monitor

KI im Gesundheitswesen

Eine emotionsbasierte AI-Technologie könnte auch das Gesundheitswesen revolutionieren. Ein gutes Beispiel sind die auf KI basierenden Huawei Apps Story Sign und Facing Emotion: Beide helfen Gehörlosen und sehbehinderten Menschen sowie deren Angehörigen, ihren Alltag zu vereinfachen. Während Story Sign gesprochene Sprache in Gebärdensprache übersetzt, dient Facing Emotion vor allem dazu, Reaktionen und Gesichtsausdrücke von Gesprächspartnern in Töne umzuwandeln. Über das Prinzip der emotionalen Intelligenz und den direkten Dialog, können solche Apps die Gefühle und Bedürfnisse ihrer Nutzer interpretieren und auswerten. Im Fokus steht dabei der direkte Dialog mit Technologienutzern.